Bitte Stimmen Sie für Wirkliche Netzneutralität: Latenz und Lichtgeschwindigkeit

Mein Text an Herrn Jakob von WEIZSÄCKER im EU Parlament zur Abstimmung über Netzneutralität am 27.10.2015. Mach mit!

Update: Die Mehrzahl der Deutschen Abgeordneten hat für Netzneutralität gestimmt — alle Grünen, alle Linken, alle FDPler und fast alle SPDler — aber gereicht hat es nicht. Gegen Netzneutralität gestimmt haben nur 30 CDUler, 5 AfDer und ein einsamer SPDler. Wie es weitergehen kann.

Sehr geehrter Herr Jakob von WEIZSÄCKER,

Ich möchte Sie bitten für Netzneutralität ohne Ausnahmen zu stimmen. Egal wie viel Bandbreite es im Internet gibt, es wird aus rein physikalischen Gründen niemals eine so kurze Latenz (Reaktionszeit) geben, dass Priorisierung bestimmter Dienste andere Dienste nicht beeinträchtigt.

Ich bin Physik-Doktorand und schon eine kurze Überschlagrechnung zeigt, dass selbst unter optimalen Bedingungen die Lichtgeschwindigkeit eine Untergrenze der Latenz für Kommunikation liefert. Bei einer Entfernung von 3.000 Kilometern, wie sie in einem vereinigten Europa zu erwarten ist, sind das bereits 10 Millisekunden für ein einzelnes Paket, nur die Lichtgeschwindigkeit eingerechnet. Wenn man miteinbezieht, dass sichere Kommunikation im Internet mindestens den Austausch von 3 Paketen erfordert, kann schon bei Kommunikation innerhalb Europa die für interaktive Programme wichtige Grenze von 30 Millisekunden nicht eingehalten werden.

Priorisierung bedeutet nun, dass bestimmte Dienste näher an die physikalische Grenze der Latenz herangeführt werden, wofür zwingend andere Dienste verdrängt werden müssen. Das heißt, Dienste, die heute gut funktionieren, werden mit einem Zweispuren-Internet schlechter funktionieren. Ohne eine physisch getrennte Zweitstruktur ist das eine mathematisch bedingte Folge (aus der Warteschlangentheorie), die auch mit beliebigem technischem Aufwand nicht behoben werden kann.

Bitte stimmen Sie daher für echte Netzneutralität, die Ausnahmeregelungen klar verbietet. Der aktuelle Text ist unklar und kann als Erlaubnis zur Diskriminierung bestimmter Inhalte gedeutet werden, was zum Beispiel ein neues Europäisches Skype benachteiligen würde, genau wie andere auf kurze Reaktionszeiten angewiesene Europäische Dienste. Jede Firma fängt klein an. Priorisierung würde es neuen Anbietern unmöglich machen, in der Dienstqualität mit den bestehenden zu konkurrieren, weil sie sich die Kosten für die Vermeidung der Diskriminierung nicht leisten könnten.

Bitte stimmen Sie daher für Korrekturen, die sicherstellen, dass Netzneutralität in ganz Europa ohne Ausnahmen gewahrt wird.

Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide

PS: Ich schreibe Ihnen diese Nachricht als Privatperson, nicht im Dienste des KIT, obwohl auch das KIT für internationale Kooperation auf Netzneutralität angewiesen ist.

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