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[Bildunterschrift: Laut Spiegel-Berichts wächst die Armut in Deutschland weiter.]
Unter der rot-grünen Regierung haben sich die sozialen Unterschiede in Deutschland offenbar weiter verschärft. Dies geht laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" aus dem Entwurf des Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung hervor, den Sozialministerin Ulla Schmidt im kommenden Jahr vorstellen will. Der Anteil derjenigen, die mit einem Einkommen unterhalb der von der EU definierten Armutsgrenze auskommen müssen, hat sich demnach seit 1998 von damals 12,1 Prozent auf nun 13,5 Prozent erhöht.
Von den Familien seien sogar 13,9 Prozent von Armut betroffen, schreibt der "Spiegel". Gleichzeitig sei dem Berichtsentwurf zufolge der Besitzanteil der Reichsten am gesamten privaten Nettovermögen weiter gewachsen. Den betuchtesten zehn Prozent der Haushalte gehörten 47 Prozent des Nettovermögens - zwei Prozentpunkte mehr als 1998. Der Anteil der unteren 50 Prozent aller Haushalte am Gesamtvermögen habe sich hingegen von 4,4 Prozent auf nunmehr vier Prozent verringert. "Soziale Ungleichheit ist eine Tatsache", zitiert der "Spiegel" aus dem Bericht, "in manchen Bereichen ist sie in den letzten Jahren gewachsen".
[Bildunterschrift: Besonders Familien sind in Deutschland von Armut bedroht.]
So habe sich die Zahl der überschuldeten Haushalte seit 1999 von 2,77 Millionen auf 3,13 Millionen erhöht. 1,1 Millionen Kinder seien auf Sozialhilfe angewiesen - die "mit Abstand größte Gruppe". Bildungschancen würden "vererbt". So seien die Chancen eines Kindes aus einem Elternhaus mit hohem sozialem Status, eine Gymnasialempfehlung zu bekommen, fast dreimal so hoch wie die eines Facharbeiterkindes. Seine "Chance, ein Studium aufzunehmen", heißt es weiter, "ist sogar 7,4-fach größer als die eines Kindes aus einem Elternhaus mit niedrigem sozialem Status".