Reformierung der Gema: Ideen zum Tarifsystem

Ein Kommentar mit ein paar Ideen im Forum der Petition zur Reformierung der Gema.

Wenn die Gema euch aktuell so kontraproduktiv erscheint wie mir, unterzeichnet die Petition doch auch - ihr habt noch bis zum 17.7. Zeit dafür.

Ich persönlich hatte bisher erst einmal direkt mit der Gema zu tun: Ich wollte ein selbsteingespieltes (aber nicht selbst geschriebenes) Lied auf meine Webseite stellen. Ich habe es dann aufgegeben, weil ich nicht abschätzen kann, wie oft es heruntergeladen worden wäre, so dass ich potenziell vor einem riesigen Kostenberg hätte stehen können - bei einer privaten (und nichtkommerziellen) Webseite. Ich fand das Lied toll und wollte es anderen zeigen, aber die Gebühren haben mich sehr schnell davon abgebracht.

Was ich an der Gema gut finde ist, dass sie es ermöglicht, dass Künstler Musik von anderen Künstlern spielen können, ohne sich mit jedem einzelnen Künstler direkt absprechen zu müssen (was teilweise einfach nicht geht - wenn die Adresse nirgendwo steht, kann ich den Künstler nicht erreichen).

Was ich an ihr kritisch finde, ist dass sie Musikern meiner Meinung nach unnötige Hürden in den Weg legt. Und nachdem ich mich jetzt noch etwas mehr schlau gemacht habe kommt dazu, dass sie undemokratisch, elitär und bevormundend ist, ihre normalen Mitglieder zu Gunsten bekannter und klassischer Künstler schröpft und für sich in Anspruch nimmt, jedes Lied kennen zu müssen, das irgendwo in Deutschland gespielt wird, selbst wenn die Künstler nicht in der Gema sind. Vor allem, was ich hier schreibe muss also stehen, die grundlegenden Strukturen der Gema zu demokratisieren.

Ich kann dabei eigentlich nur von dem sprechen, was ich für sinnvoll halte, ohne die gesamten Hintergründe zu kennen (hoffentlich gesunder Menschenverstand :) ). Ich hoffe, dass die Ideen denen nutzen, die die Hintergründe kennen. Falls hier irgendwas völlig sinnlos klingt, dann schreib mir das bitte! (unten ist ein Kommentarlink)

Erstmal: Eine Anerkennung von creative-commons-Lizenzen und eine Zusammenarbeit mit Künstlern, die sagen, dass ihre Werke für nichtkommerzielle Zwecke jederzeit gratis gespielt und auch geändert werden dürfen: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/

Wer zusätzliche Rechte will, kann sie dann über die GEMA bekommen. Auch dafür gibt es bei creativecommons bereits eine Lösung: CC+: http://wiki.creativecommons.org/Ccplus

Damit wäre bereits der gesamte Bereich des ehrenamtlichen Engagements und der nichtkommerziellen Nutzung von Musik abgedeckt. Ein Künstler könnte sich entscheiden, ob er nichtkommerzielle Nutzung gratis erlauben will, selbst wenn er in der Gema ist. er könnte damit sogar sagen "Gema, vertrete mich bitte, wenn jemand meine Musik kommerziell nutzen will".

Zweitens: Fallenlassen der Gema-Vermutung (wenn das neue rechtliche Regelungen braucht, dann sei das so - dafür ist diese Petition da).

Wenn ein Musiker kein gemapflichtiges Stück angibt, dann sollte sein Repertoire schlicht als Gemafrei angesehen werden, ohne dass er all seine gemafreien Lieder angeben muss. Meiner Ansicht nach, gibt es keinen sinnvollen Grund, warum die Gema ein Recht darauf hat zu wissen, was über die bei ihnen registrierten Werke hinaus auf Veranstaltungen an Musik gespielt wird. Das gilt schon alleine aus datenschutztechnischer Sicht.

Wenn ich als Künstler der Gema nicht beitrete, will ich auch nicht, dass die Gema weiß, wann und wo meine Lieder gespielt werden.

Wenn ein Künstler gemapflichtige Lieder nicht meldet, macht er sich dann schlicht und einfach ein Urheberrechtsverstoß, weil eine Nutzung der Lieder nur bei Gemabgabe erlaubt ist. Sollte ein Künstler sich entscheiden unkommerzielle Nutzung gratis zu erlauben (nach Punkt 1), sollte auch hier jegliche Nachweispflicht wegfallen. Sollte ein Flatrate-Tarif existieren, sollten sich die Nachweispflichten auf das beschränken, was notwendig ist, um das Geld zu verteilen.

Drittens: Die Tarifstruktur sollte so einfach sein, dass keine vierstufige Navigation auf der Webseite plus PDF mit Tabellen nötig ist, um den Tarif zu finden (Abspielen -> Veranstaltung -> Tarife -> einzelner Tarif). Erstmal für Aufführen/Abspielen: Warum genügt es nicht zu unterscheiden zwischen den Punkten:

  • Aufnahme oder Live-Auftritt? (also: Rechte für Lied + Aufnahme oder nur Rechte für Lied/Komposition und Künstler direkt bezahlen)
  • Mit Eintritt oder ohne Eintritt? (Gebühren aus Einnahme durch Eintritt oder aus Ausgaben für die Musik berechnen)
  • Einmalige Zahlung oder Abonnement? (ersteres für Konzerte, letzteres für Kaufhäuser u.ä.)

Viertens: In einem Tarif sollte nicht stehen "bei Nutzung von mp3s, ... sind zusätzliche Vervielfältigungsrechte einzuholen" (Veranstaltungen mit Tonträgerwiedergaben). Das ist nämlich die völlig unzeitgemäßge Verpflichtung, CDs von Hand zu wechseln (das mal als konkreten Vorschlag: Wenn jemand die Musik besitzt - in welcher Form auch immer - und der Gema Geld gibt, damit er sie öffentlich abspielen darf, sollte er sie in jedem Format abspielen dürfen, ohne zusätzlich zahlen zu müssen, nur weil er das Format gewechselt hat). Ich habe meine CDs im Schrank und höre die Musik vom Computer oder mp3-player. Das gleiche würde ich machen, wenn ich eine Veranstaltung organisieren würde.

Fünftens: Eine Schrankenregelung: Die Gemagebühren sollten einen bestimmten Prozentsatz der Einnahmen nicht übersteigen, denn die Musik zu spielen ist Werbung für den Urheber und damit in dessen Interesse. Als Einnahmen sollten dabei auch indirekte zählen wie Werbung, Sponsoren, o.ä. - Werbung für Produktverkäufe eingeschlossen - Werbung für Produkte bewirkt eine Einnahmensteigerung, kann also als indirekte Einnahme gewertet werden).

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