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Arbeitslose kriegen genauso viel wie Arbeiter...

Dieser Satz ist falsch.

Arbeitende bekommen genauso wenig wie Arbeitslose, mŸsste es hei§en.

Hintergrund: Ich hatte gerade eine Diskussion mit einem Bekannten meiner Eltern, der Jugendlichen vorgeworfen hŠtte, sie seien faul, und meinte, man sollte denen, die es nicht mal versuchen, alles Geld streichen, weil die alle zuviel bekŠmen.

Ich habe mich lange mit ihm Ÿber verschiedenstes Zeug gezofft, wie, dass man niemanden beschuldigen sollte, bevor man nicht unter die OberflŠche geschaut hat, und geguckt hat, ob es ErklŠrungen fŸr das Verhalten gibt, das einen stšrt (damit man versuchen kann, wirklich etwas daran zu Šndern), aber die wirkliche Ursache fŸr seinen €rger ist mir erst spŠter eingefallen, obwohl er es sogar gesagt hatte:

"Es kann doch nicht sein, dass so jemand, der nicht arbeitet, soviel bekommt, wie ich!"

Leider ist diese Folgerung aus dem Betreff der Nachricht (der eigentlich in manchen FŠllen stimmt) všllig falsch, wird aber Ÿberall herumposaunt, damit man endlich mal das Arbeitslosengeld auf einen gescheihten Betrag senken kann, und die Leute auch fŸr weniger arbeiten.

Womit sich aber nichts Šndern wŸrde. Leute mit Arbeit wŸrden dann nŠmlich immernoch so wenig bekommen, wie Arbeitslose. Nur dass sie eben beide weniger hŠtten.

Anders herum wŠre die Folgerung aber meiner Meinung nach goldrichtig:

"Es kann doch nicht sein, dass jemand der arbeitet genauso wenig bekommt, wie ein Arbeitsloser."

Das bedeutet aber nicht, dass Arbeitslose weniger bekommen sollten, sondern, dass Arbeit besser bezahlt werden muss.

NatŸrlich geht es dabei unserer Wirtschaft schlecht, und Firmen wandern ab, usw., aber 30% des Bundeshaushalts gehen fŸr Schuldentilgung drauf (immerhin gut 100 Milliarden Euro im Jahr), und 40 Milliarden werden jedes Jahr an Steuern hinterzogen.

Allein von den Zinszahlungen kšnnten wir jedem Arbeitslosen 20.000 Euro im Jahr zusŠtzlich zahlen. Von der Steuerhinterziehung immerhin noch knapp 10.000Û (also etwa 800Û im Monat).

Wo gespart wird, sind aber die Arbeitslosen, die Schulen (die am einfachsten zu erkennende Investition in die Zukunft, die unser Staat Ÿberhaupt unternimmt!) und Unis.

Sparma§nahmen durch die Regierung (Ich habe mich vor dem durchlesen zu Reierung vertippt... anscheinen ein Freudscher :-)) hšren sich jetzt natŸrlich passend an, aber leider setzen sie am falschen Punkt an. Warum sollen die, die am wenigsten haben, dafŸr bezahlen, dass Jahrzehntelang denen, die viel Geld haben, noch mehr zugeschanzt wurde?

In den Tagesthemen gab es einen schšnen Beitrag dazu: Wer 50.000Û im Jahr verdient, ledig und gesund ist, spart mit den jetzigen Steuersenkungen 20%. Wer aber nur 20.000Û verdient zahlt drauf.
Leider haben sie es unterlassen zu sagen, wieviel jemand spart, der 500.000Û im Jahr verdient.

Ich denke, durch ein wirkliches Sparprogramm, bei dem diejenigen, die viel haben, stŠrker belastet werden, als die, die wenig haben, und vor allem: einen klaren und realistischen langfristigen Plan, der auch Kriege und Naturkatastrophen miteinplant, kšnnten die meisten Deutschen dazu gebracht werden, zum Entschuldung des Landes beizutragen, und das gilt auch fŸr diejenigen, die viel Geld haben.

Die Frage ist nur, wer daran kein Interesse hat, und zwar so stark kein Interesse, dass er, sie oder es seine Lobbyisten in den Bundestag schickt, um jede Bewegung in diese Richtung zu unterdrŸcken.

Oder ob sie daran denken, was sie damit tun.

Arne Babenhauserheide


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