knoten
Kurzgeschichten - Lieder - RPG über mich Links - Gedichte - krude Ideen

 

Offener Brief an das Bundesministerium für Justiz zur Urheberrechtsnovelle.

Hier geschrieben: http://www.bmj.bund.de/enid/145d58a21a6aa90c7fbbc28282430191,0/3l.html

Sehr geehrte Frau Zypries,

Ich möchte mich hier kurz fassen.

Ich hatte gehofft, die Novellierung des Urheberrechts würde wirklich beide Seiten berücksichtigen. Ihre Aussage dagegen, dass es "kein Recht auf privates kopieren" gebe, widerspricht dem klar.

Die Verbraucher und Käufer von Musik zahlen seit Jahren eine Abgabe auf CDs, die die Rechteinhaber dafür kompensiert, dass wir das Recht auf private Kopien haben, und ich finde diese Regelung gut, weil sie viel Recherche unnötig macht, ob ich nun kopieren darf, oder nicht, und weil sie etwas legalisiert, das sowieso gemacht werden wird, und zwar unabhängig von der Rechtslage.

Ihr Entwurf sorgt also nur dafür, dass die Gerichte sich ständig mit Jugendlichen rumschlagen müssen, die niemandem monetären Schaden zugefügt haben, was die folgende Heise-de Meldung von Gestern wieder zeigt:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/53701

"Der britische Phonoverband BPI zählte im vergangenen Quartal 51,9 Millionen verkaufte Alben. Das seien 3 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres."

Wohlgemerkt haben CDs in Großbritannien im Gegensatz zu denen in Deutschland überwiegend keinen Abspielschutz.

Unsere Gerichte haben meiner Ansicht nach wichtigere Aufgaben, als sich mit Trivialitäten zu befassen, daher sollte sowohl privates Kopieren legal bleiben, und wo es bereits verboten wurde, wieder legalisiert werden, als auch wirklich über funktionierende Alternativen zur pauschalen Verfolgung von FileSharing nachgedacht werden.

Mit freundlichen, wenn auch etwas grumpfigen Grüßen,

Arne Babenhauserheide
-- 28.11.2004 --


zurück