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Taz verdreht 25.000 Protestunterschriften zu einem Misserfolg Googles

Die Taz nennt es einen Misserfolg Googles, dass an einem Tag 25.000 Leute gegen das Leistungsschutzrecht unterschrieben haben, weil kaum jemand zum Telefon gegriffen hat.

Ich habe ihnen daher das folgende geschrieben:

Wieso hätte ich anrufen sollen? Ich habe mich in die Petition eingetragen und darüber gebloggt.

Ich vermute, so haben es viele andere auch gemacht.

Und Googles Seite war auch so strukturiert, dass das Verhalten gefördert wird: Petition, dann optional noch die Möglichkeit anzurufen. Von „auf den Bundestag hetzen“ kann also keine Rede sein.

Vielleicht rufe ich als Reaktion auf den Artikel hier aber doch noch an…

Erstmal habe ich jetzt Ingo Wellenreuther geschrieben. Der ist zwar CDU (=ich wähle ihn nicht), vertritt mich aber aktuell leider trotzdem. Also ist er der richtige Ansprechpartner.


Sehr geehrte Herr Wellenreuther,

Ich hatte eigentlich vor, Sie nicht persönlich zu behelligen, sondern einfach meine Meinung online kundzugeben. Nachdem aber die Taz 25.000 Unterschriften an einem Tag als „Misserfolg“ Googles interpretiert [1] hat, habe ich mich entschieden, Sie doch anzuschreiben.

Bitte stimmen Sie gegen das Leistungsschutzrecht. Es führt eine weitere Unsicherheit im Urheberrecht ein, das bereits jetzt undurchsichtig genug ist - und es schon heute schwer macht, sich auf dem Boden des Gesetzes zu bewegen, wenn man Informationen weitergeben will. Mit einem Leistungsschutzrecht wird eine weitere Hürde eingezogen, die dem Medium nicht im Geringsten gerecht wird.

Verlage, die nicht wollen, dass Kurzzitate aus ihren Artikeln automatisiert erstellt werden, können einfach eine kleine Textdatei auf ihren Server legen, in der steht, auf welche Seiten Google zugreifen kann. Wenn die Verlage Google gar nicht haben wollen, können sie einfach das folgende eintragen:

User-agent: *
Disallow: /

Die Textdatei heißt robots.txt.

Ich bin nur ein Hobby-Webautor, aber ich bin dazu problemlos in der Lage: http://draketo.de/robots.txt [2].

Daher lassen Sie sich bitte nicht von den Verlagen vorgaukeln, sie bräuchten ein Gesetz dafür. Was die Verlage bräuchten wäre einfach nur eine eigene gute Suchmaschine (dafür gibt es bereits freie Projekte, z.B. das Karlsruher ScienceNet).

Liebe Grüße, Arne


Sehr geehrte Frau Kotting-Uhl,

Ich hatte eigentlich vor, Sie nicht persönlich zu behelligen, sondern einfach meine Meinung online kundzugeben. Nachdem aber die Taz 25.000 Unterschriften an einem Tag als „Misserfolg“ Googles interpretiert [1] hat, habe ich mich entschieden, Sie doch anzuschreiben.

Bitte stimmen Sie gegen das Leistungsschutzrecht. Es führt eine weitere Unsicherheit im Urheberrecht ein, das bereits jetzt undurchsichtig genug ist - und es schon heute schwer macht, sich auf dem Boden des Gesetzes zu bewegen, wenn man Informationen weitergeben will. Mit einem Leistungsschutzrecht wird eine weitere Hürde eingezogen, die dem Medium nicht im Geringsten gerecht wird.

Verlage, die nicht wollen, dass Kurzzitate aus ihren Artikeln automatisiert erstellt werden, können einfach eine kleine Textdatei auf ihren Server legen, in der steht, auf welche Seiten Google zugreifen kann. Wenn die Verlage Google gar nicht haben wollen, können sie einfach das folgende eintragen:

User-agent: *
Disallow: /

Die Textdatei heißt robots.txt.

Ich bin nur ein Hobby-Webautor, aber ich bin dazu problemlos in der Lage: http://draketo.de/robots.txt

Daher lassen Sie sich bitte nicht von den Verlagen vorgaukeln, sie bräuchten ein Gesetz dafür. Was die Verlage bräuchten, um nicht mehr von Google abhängig zu sein, wäre einfach nur eine eigene gute Suchmaschine (dafür gibt es bereits freie Projekte, z.B. das Karlsruher ScienceNet [3]).

Ich weiß, dass eine Lesung um 0:15 Uhr sehr spät ist, trotzdem bitte ich Sie, dabei zu sein.

Liebe Grüße, Arne

Werke von Arne Babenhauserheide. Lizensiert, wo nichts anderes steht, unter der GPLv3 or later und weiteren freien Lizenzen.

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Links:
[1] http://www.taz.de/!106402/
[2] http://draketo.de/robots.txt
[3] http://sciencenet.kit.edu/